Wetter freucht - Laune fröhlich
Ich laufe so gerne Ultras, weil mir Marathons manchmal irgendwie zu stressig sind.
Da ich vom Typ her eher ein ruhiger Vertreter bin, scheinen mir Ultras besser zu
liegen. Bei den meisten anderen Lauf-Veranstaltungen die ich bisher
besucht habe, kam vor dem Start meistens eine unnötige Hektik auf
und eine gewisse Unruhe machte sich schnell breit. Irgendwie
ungemütlich. Bei kleineren Lauf-Veranstaltungen ist das
natürlich nicht so zu spüren. Vielleicht liegen mir auch
deswegen eher die kleinen 'Dinger' besonders am Herzen. Außerdem
mag ich es, einen großen Teil der Mitläufer beim Namen zu
kennen. Das hat etwas familiäres, gemütliches an sich, was mir bei
größeren Veranstaltungen fehlt.
Alle Eigenschaften die eine gelungene Lauf-Veranstaltung für mich
mitbringen sollte, habe ich allerdings bei Runden-Läufen gefunden.
Zumindest trifft das auf jene zu, an denen ich bisher teilnahm.
Obwohl
man sich dann schon Fragen gefallen lassen muss wie:
'Ihr lauft doch nicht im Ernst 24h im Kreis - oder?' ;-)
Bei Runden-Läufen ist es ja so, dass man sich des öfteren
über den Weg läuft, auch wenn man ein unterschiedliches
Leistungsvermögen hat. Denn egal ob Jemand 50k oder über 200k
in 24h zurück legt, trifft man sich immer mal wieder und motiviert
sich gegenseitig, oder plaudert kurz miteinander.
Im letzten Jahr habe ich den 'Run for Help' in Bad Lippspringe kennen gelernt, der alle Eigenschaften einer gelungenen Lauf-Veranstaltung mehr als erfüllt und so habe ich mich entschlossen in diesem Jahr wieder teil zu nehmen. Glücklicher Weise hatte Marc auch Lust wieder in 'BaLi' zu laufen, so dass wir wieder zusammen fahren konnten. Im Grunde waren wir zwar nicht unbedingt besonders gut auf einen 24h-Lauf vorbereitet, aber ein paar Runden für einen guten Zweck zu laufen, sahen wir schon in der Lage. Denn beim 'Run for Help' zahlt man kein Startgeld in dem Sinne, sondern man zahlt 20 Cent pro gelaufener Runde. Der Erlös wird einem gutem Zweck gespendet.
Als wir den Parkplatz in der Nähe des Arminiusparks erreichten, stieg gerade Roland
aus dem Auto. Nach einer kurzen Begrüßung machten wir uns mit unseren Zelten
auf den Weg zum Park, um diese aufzubauen. Nach einer Weile trudelten dann immer mehr
'Steppenhühner' und 'Streakrunner', oder 'Streakrennende Steppenhühner' auf und
begrüßten einander (möglich das einige keiner der genannten Spezies
angehörten). Am Start (13:00) zeigte sich Bad Lippspringe, wie auch schon im
letzten Jahr, von seiner feuchten Seite. Unmittelbar nach der Begrüßung und dem
Startschuss, wurden wir von einem kleinen Schauer willkommen geheißen.
Im Grunde blieb das Wetter am ganzen Wochenende 'durchwachsen'. Nur am Sonntag morgen
bis vielleicht 11:00 war es sehr sonnig und fastwolkenlos. Eigentlich aber ein prima 'Laufwetter',
von dem einen oder anderen längeren Regeng(r)uß am Samstag mal abgesehen,
bei dem das Laufen nicht wirklich Spaß machte.
Ich hatte gehofft die 100k-Marke
zu knacken, was mir auch gelang, aber ein richtiges Vergnügen war es nicht immer.
Denn da der Weg ja bekanntlich das Zeil ist, war es ein schwerer Weg. Mir fehlten einfach
die langen Läufe in der Vorbereitung, die ich aus verschiedenen Gründen nicht
absolvieren konnte. In Anbetracht meiner Trainingsleistung habe ich allerdings noch recht gut
ausgesehen. Bis auf ein paar Bläschen und etwas Muskelkater, habe ich keine Blessuren
davon getragen.
Es standen sich halt die mangelnde Vorbereitung und eine schöne
Lauf-Veranstaltung gegenüber und ich habe mich für die Veranstaltung entschieden.
Man muss halt Prioritäten setzen ;-)
Fazit: Im nächsten Jahr findet der 10. RUN FOR HELP statt! Ich werde auf jeden Fall versuchen wieder dabei zu sein. Hoffentlich denken noch viele wie ich, die Veranstaltung hat eine rege Teilnahme verdient!